Wechsel ohne ABS: Unterschied zwischen den Versionen
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− | + | Dieser Artikel beschreibe den Wechsel der Bremsflüssigkeit bei Motorrädern ohne ABS. Falls das Motorrad ABS hat, ist die Prozedur erst mal dieselbe wie hier beschrieben, danach kommt aber noch ein weiterer Schritt, nämlich der Tausch der Bremsflüssigkeit im Druckwandler. Diese Zusatz-Prozedur ist in einem eigenen Artikel beschrieben, siehe [[Zusatz mit ABS]]. | |
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− | + | 1. Bremsflüssigkeit (DOT 4), 0,5 - 1 Liter. Meist reicht weniger - ich brauche maximal 1/2 Liter. Kleine Gebinde sind zu bevorzugen, denn die offene Flüssigkeit zieht Wasser. | |
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− | + | 2. Eine grössere Einwegspritze | |
− | + | 3. Ein Meter durchsichtiger Silikon- oder PVC-Schlauch, der auf den Entlüftungsnippel passt | |
− | + | 4. Lappen zum abdecken und aufwischen | |
+ | 5. Bremsenreiniger | ||
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− | + | Bremsflüssigkeit nirgends am Motorrad verkleckern, sie greift Plastik und Lack an. | |
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− | + | Lenker gerade und Maschine relativ gerade hinstellen. Lappen bereithalten, umliegende Teile abdecken. | |
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− | + | Behälterdeckel oben öffnen, die Gummimanschette entnehmen, mit sauberem und fusselfreiem Tuch reinigen. | |
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− | + | Mit der Spritze (ein kurzes Stück passender Sikilonschlauch vorne dran ist empfehlenswert) den Behälter von der alten Flüssigkeit befreien. | |
− | + | Gleich am Anfang und später immer wieder neue Flüssigkeit in den Behälter nachfüllen. Beim Durchpumpen darf der Behälter nie leer laufen. | |
− | + | Wir beginnen das Ablassen der alten Bremsflüssigkeit an der am weitesten vom Bremshebel entfernten Bremszange. | |
− | + | Um den Entflüftungsnippel einen passenden Ringschlüssel ansetzen und einen durchsichtigen Silikonschlauch draufstecken. Der Schlauch muss passgenau und eng auf dem Nippel sitzen, damit er nicht während der Prozedur abfällt. | |
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− | + | Einen ausreichend großen Auffangbehälter am Boden neben der Bremse bereit stellen. Den Silikonschlauch in den Auffangbehälter führen. | |
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+ | Dann den Bremshebel betätigen. Vorsicht, am besten die Gummimanschette drauflegen, es kommt gelegentlich vor, dass es aus dem offenen Behälter nach oben spritzt. | ||
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+ | Währen Druck auf den Bremshebel ausgeübt wird, unten die Schraube des Entlüftungsnippels etwas öffnen. | ||
+ | Dadurch gibt der Hebel nach und unten fließt die Flüssigkeit in den Schlauch. | ||
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+ | Bevor der Hebel anschlägt, die Nippelschraube wieder schließen. Das erfordert ein wenig Gefühl und Übung. Nicht zu fest zuschrauben - das Gewinde dankt. | ||
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+ | Dann erst den Bremshebel loslassen. Das ist wichtig - sonst holt man sich von unten Luft ins System. Jetzt kann Flüssigkeit oben nachfliessen. | ||
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+ | Diesen Vorgang solange wiederholen, bis man unten neue, helle Bremsflüssigkeit im Abflußschlauch sieht. Dabei natürlich auch drauf achten, dass im Schlauch keine Luftblasen (mehr) kommen. Und wie gesagt, immer wieder oben den Behälter nachfüllen, damit man nicht Luft ins System pumpt. | ||
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+ | Falls Luft oder Wasser im System war, sollte das nach der Prozedur erledigt sein. | ||
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+ | Das Schlauchende beim abziehen vom Entlüftungsnippel zusammendrücken dass nichts spritzt. | ||
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+ | Der Nippel kann nun am Gewinde etwas feucht sein. Das muss weggewischt werden. Später reinigt man nochmal mit Bremsenreiniger. | ||
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+ | Das ganze macht man an jedem Entlüftungsnippel der an der Bremsanlage ist. | ||
+ | Man beginnt am weitesten entfernten Nippel und arbeitet sich von da Richtung Bremspumpe. | ||
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+ | '''Das gleiche dann auch im 2. Kreis (hinten).''' | ||
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+ | Wenn ein Kreis abgeschlossen ist, überprüft man das ganze mittels des Hebels. | ||
+ | Er sollte ab einer gewissen Stellung so viel Gegendruck haben, dass er nicht mehr nachgibt, wie beim normalen Bremsen. | ||
+ | Sollte das nicht der Fall sein, so ist Luft im System. | ||
− | + | Pfusch an der Bremse ist lebensgefährlich. Bei der Prozedur ist Umsicht und Sorgfalt wichtig. Wer sich so etwas nicht zutraut, sollte es einem Fachmann überlassen. | |
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− | Ich habe hier nur widergegeben, wie ich es | + | Ich habe hier nur widergegeben, wie ich es mache. |
− | + | Fehler in dieser Anleitung kann ich nicht aussschliessen. | |
− | Wer das nachahmt tut dies auf eigene Gefahr. | + | Wer das nachahmt, tut dies auf eigene Gefahr. |
− | + | Ich übernehme keinerlei Haftung! |
Aktuelle Version vom 27. Oktober 2011, 21:24 Uhr
Wechseln der Bremsflüssigkeit bei Modellen ohne ABS
Dieser Artikel beschreibe den Wechsel der Bremsflüssigkeit bei Motorrädern ohne ABS. Falls das Motorrad ABS hat, ist die Prozedur erst mal dieselbe wie hier beschrieben, danach kommt aber noch ein weiterer Schritt, nämlich der Tausch der Bremsflüssigkeit im Druckwandler. Diese Zusatz-Prozedur ist in einem eigenen Artikel beschrieben, siehe Zusatz mit ABS.
Was wird benötigt
1. Bremsflüssigkeit (DOT 4), 0,5 - 1 Liter. Meist reicht weniger - ich brauche maximal 1/2 Liter. Kleine Gebinde sind zu bevorzugen, denn die offene Flüssigkeit zieht Wasser.
2. Eine grössere Einwegspritze
3. Ein Meter durchsichtiger Silikon- oder PVC-Schlauch, der auf den Entlüftungsnippel passt
4. Lappen zum abdecken und aufwischen
5. Bremsenreiniger
6. Mut ;)
Aufpassen!
Bremsflüssigkeit nirgends am Motorrad verkleckern, sie greift Plastik und Lack an.
Vorschlag zur Vorgehensweise
Lenker gerade und Maschine relativ gerade hinstellen. Lappen bereithalten, umliegende Teile abdecken.
Behälterdeckel oben öffnen, die Gummimanschette entnehmen, mit sauberem und fusselfreiem Tuch reinigen.
Mit der Spritze (ein kurzes Stück passender Sikilonschlauch vorne dran ist empfehlenswert) den Behälter von der alten Flüssigkeit befreien. Gleich am Anfang und später immer wieder neue Flüssigkeit in den Behälter nachfüllen. Beim Durchpumpen darf der Behälter nie leer laufen.
Wir beginnen das Ablassen der alten Bremsflüssigkeit an der am weitesten vom Bremshebel entfernten Bremszange.
Um den Entflüftungsnippel einen passenden Ringschlüssel ansetzen und einen durchsichtigen Silikonschlauch draufstecken. Der Schlauch muss passgenau und eng auf dem Nippel sitzen, damit er nicht während der Prozedur abfällt.
Einen ausreichend großen Auffangbehälter am Boden neben der Bremse bereit stellen. Den Silikonschlauch in den Auffangbehälter führen.
Dann den Bremshebel betätigen. Vorsicht, am besten die Gummimanschette drauflegen, es kommt gelegentlich vor, dass es aus dem offenen Behälter nach oben spritzt.
Währen Druck auf den Bremshebel ausgeübt wird, unten die Schraube des Entlüftungsnippels etwas öffnen. Dadurch gibt der Hebel nach und unten fließt die Flüssigkeit in den Schlauch.
Bevor der Hebel anschlägt, die Nippelschraube wieder schließen. Das erfordert ein wenig Gefühl und Übung. Nicht zu fest zuschrauben - das Gewinde dankt.
Dann erst den Bremshebel loslassen. Das ist wichtig - sonst holt man sich von unten Luft ins System. Jetzt kann Flüssigkeit oben nachfliessen.
Diesen Vorgang solange wiederholen, bis man unten neue, helle Bremsflüssigkeit im Abflußschlauch sieht. Dabei natürlich auch drauf achten, dass im Schlauch keine Luftblasen (mehr) kommen. Und wie gesagt, immer wieder oben den Behälter nachfüllen, damit man nicht Luft ins System pumpt.
Falls Luft oder Wasser im System war, sollte das nach der Prozedur erledigt sein.
Das Schlauchende beim abziehen vom Entlüftungsnippel zusammendrücken dass nichts spritzt.
Der Nippel kann nun am Gewinde etwas feucht sein. Das muss weggewischt werden. Später reinigt man nochmal mit Bremsenreiniger.
Das ganze macht man an jedem Entlüftungsnippel der an der Bremsanlage ist. Man beginnt am weitesten entfernten Nippel und arbeitet sich von da Richtung Bremspumpe.
Das gleiche dann auch im 2. Kreis (hinten).
Wenn ein Kreis abgeschlossen ist, überprüft man das ganze mittels des Hebels. Er sollte ab einer gewissen Stellung so viel Gegendruck haben, dass er nicht mehr nachgibt, wie beim normalen Bremsen. Sollte das nicht der Fall sein, so ist Luft im System.
Pfusch an der Bremse ist lebensgefährlich. Bei der Prozedur ist Umsicht und Sorgfalt wichtig. Wer sich so etwas nicht zutraut, sollte es einem Fachmann überlassen.
Ich habe hier nur widergegeben, wie ich es mache.
Fehler in dieser Anleitung kann ich nicht aussschliessen.
Wer das nachahmt, tut dies auf eigene Gefahr.
Ich übernehme keinerlei Haftung!