Einbau Scottoiler in TDM 900: Unterschied zwischen den Versionen
aus TDMFWiki, der freien Wissensdatenbank
Purzel (Diskussion | Beiträge) |
Purzel (Diskussion | Beiträge) M (Benutzer Diskussion:Purzel wurde nach Einbau Scottoiler in TDM 900 verschoben) |
(kein Unterschied)
|
Aktuelle Version vom 8. März 2007, 20:14 Uhr
Einbauhinweise Scottoiler für Yamaha TDM 900 (RN11)
1. Erforderliche Vorkenntnisse/ Werkzeug: Grundsätzlich erfordert der Einbau des Scottoiler® keine besonderen Fachkenntnisse; man sollte jedoch Spaß am „Basteln“ und etwas Geschick haben. Als „Spezialwerkzeug“ ist ein Heißluftfön (evtl. Mutters Haartrockner?) und natürlich eine Bohrmaschine erforderlich.
2. Vor dem Einbau des Scottoiler® sollte die Kette gründlich gereinigt werden. Gute Erfahrungen wurden mit dem Kettenmax® (bei allen Motorrad-Teile-Versendern im Angebot) + Petroleum gemacht. Die Reinigungswirkung ist gut, es werden keine O-Ringe beschädigt und es geht viel schneller und mit weniger Dreck als mit dem konventionellen Pinsel.
3. Einbauzeit: Ich habe ca. 6 Stunden gebraucht bei bewusst sorgfältiger Verlegung der Leitungen und des RMV (=Vorratsbehälter; Scott-Teil-Nr. 1).
4. Die folgenden Hinweise sollen die Original-Montage-Anleitung von Scottoiler® fahrzeugspezifisch ergänzen, nicht ersetzen. Auf die darin enthaltene Teileliste und die Teilebenennung wird Bezug genommen. Alle Hinweise sind selbstverständlich nach bestem Wissen aus der eigenen Erfahrung erstellt aber natürlich ohne jede Gewähr.
5. Folgende Reihenfolge des Einbaus ist sinnvoll: Herstellen des Unterdruckanschlusses, Einbau des RMV, Verlegen des Ölförderschlauches vom Durchflussbegrenzer (=Tropfpipette am Zahnkranz; Scott-Teil-Nr. 28) zum RMV.
6. Der Nippel für den Unterdruckanschluss ist bei der TDM 900 nicht ganz leicht zu finden. Er ist an der Rückseite der Einspritzanlage angebracht und von der linken Fahrzeugseite her zu erreichen auch ohne den Tank abzubauen. Allerdings ist das Anschließen und die Verlegung der Unterdruckleitung zum RMV nach Abbau des Tankes etwas leichter. Wenn das Lösen (und Wiederherstellen) der diversen Anschlüsse am Tank ein Problem darstellt, reicht es aus, die Verschraubungen des Tanks zu entfernen und den Tank auf der Innenseite hochzustellen (Hölzchen drunter).
7. Zunächst also den Unterdruckanschluss suchen: Er sitzt, wie oben erwähnt, links auf der Rückseite der Einspritzanlage.
Zu finden ist der Anschluss im vorderen linken Rahmensegment mit Blick nach oben - hinten. Der Anschlussnippel ist mit der Gummikappe verschlossen:
Diese kann man mitsamt der Klammer mittels eines breiten Schraubenziehers vorsichtig vom Nippel herunter schieben.
8. Den Unterdruckschlauch (Scott-Teil Nr. 3) in die Rechteckkappe (Scott-Teil Nr. 4) einschieben (mit etwas Spucke geht es leichter); dann den Anschluss auf den Unterdrucknippel an der Einspritzanlage fest aufschieben.
Auch hier hilft wieder ein großer Schraubenzieher.
9. Den Unterdruckschlauch am Rahmen entlang nach hinten zum Werkzeugfach verlegen und mit Schnellbindern an anderen Kabeln befestigen.
10. Ein guter Platz für den Vorratsbehälter RMV ist die linke Aussparung neben dem Werkzeugfach unter der Sitzbank. Zur Befestigung den Klemmringset (Scott-Teil-Nr. 11) verwenden. Er wird etwas umgebaut, d.h. der Befestigungswinkel muss weiter nach vorne hinter die erste Abstandshülse. Danach den Klemmringset wieder zusammenbauen. Das Loch für die Befestigungsschraube in den Kotflügel etwas außerhalb der Mittelachse des Behälters nach unten (in Fahrtrichtung nach links) versetzt bohren. Dadurch steht der RMV etwas steiler, was gut ist für die Funktion
11. Jetzt von hinten vom Durchflussbegrenzer (Scott-Teil 28) aus den Förderschlauch einbauen. Dabei unbedingt darauf achten, dass die Länge der Leitung mit der Tropfpipette (= Durchflussbegrenzer) hinter dem letzten Halter die passende Länge hat, um später genau die vorgesehene Stellung am Kettenrad zu erreichen (zwischen „6 und 7 Uhr“ in Relation zum Kettenrad, nur wenige mm über der Kette). Ich habe den Schlauch mit den angeklebten Plastikschellen („Omegahaltern“ Scott-Teil-Nr. 15) an der Schwinge befestigt. Der eine Omegahalter wird kurz vor der Schweißnaht mit Loctite® (Scott-Teil-Nr. 25) unter die Schwinge geklebt.
Sorgfältige Vorbehandlung (Reinigen mit Verdünner und Anschleifen) der Klebestelle ist extrem wichtig! Den 2. Omegahalter habe ich in zwei Hälften zerschnitten und einen unter die Schwinge, den zweiten seitlich an die Schwinge direkt vor den Ketten-Schleifschutz geklebt:
12. Für die Weiterführung des Förderschlauches (Scott-Teil-Nr. 16) von hinten nach vorne habe ich den Schlauch oben durch den Kettenschutz geführt. Ich habe mir dazu eine Führung gebaut, die aus einem ca. 15 cm langen Benzinschlauch (Außen-Durchmesser 10 mm) besteht, durch den man den Förderschlauch hindurchschieben kann. Diesen Benzinschlauch (mit dem eingezogenen Förderschlauch habe ich mit 2 Minischellen
von innen an den vorderen Teil des Kettenschutzes geschraubt. Befestigung mit 2 10 mm langen M6-er Senkkopfschrauben mit Prismen-U-Scheiben.
Das ergibt eine sehr solide und geschützte Befestigung und sieht gut aus. Anstelle der Minischellen kann man natürlich auch Kabelbinder verwenden, die man durch entsprechend gebohrte kleine Löcher im Kettenschutz hindurch zieht.
13. Den vorne aus dem Kettenschutz herauskommenden Förderschlauch habe ich dann in einem lockeren Bogen ziemlich weit vorne (muss die Bewegungen der Schwinge ausgleichen!) seitlich neben der Batterie nach oben geführt und dann oben zurück an den RMV im Werkzeugfach.
14. Passendes Loch für den Förderschlauch in das Werkzeugfach bohren. Ich habe das Loch im Plastik des Werkzeugfaches mit einer passenden Gummitülle versehen und dann den Schlauch durchgeführt. Anschließend den Förderschlauch auf den Anschlussnippel des RMV aufschieben; auch hier hilft wieder etwas Spucke.
15. Vor dem Anschließen der Unterdruckleitung an das RMV habe ich den letzten Teil der Unterdruckleitung vor dem RMV durch einen Kunststoff-Schlauch gezogen. Dieser dient als Knickschutz, da die Unterdruckleitung in einem ziemlich engen Bogen zum RMV verläuft.
16. Zum Schluss den Durchflussbegrenzer am Kettenrad genau (Stellung zwischen „6 und 7 Uhr“ zum Kettenrad, wenige mm über der Kette) justieren. Hierzu die Leitung mit der Tropfpipette vorsichtig mit einem Heißluftfön erwärmen und passend biegen (vielleicht tut es auch Mutters Haartrockner?).
17. Befüllen, Entlüften und Inbetriebnahme nach Montage-Anleitung von Scottoiler®.
18. Ich denke, dass es sich empfiehlt, die Kette zunächst mit dem Oil des Scottoilers per Hand mäßig zu ölen, da sonst die gereinigte Kette eine Weile trocken laufen würde, bevor sie vollständig vom Scottoiler benetzt wird. Bei Verwendung von Kettenspray befürchte ich, dass die Kapillaren der Kette durch das Spray so verklebt werden, dass der Scottoiler längere Zeit benötigt, um die Kette durchzuölen.
08.03.2007 Helmut Aufdermauer