Einbauergänzung progressive Federn in eine 3VD
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Version vom 15. Juli 2005, 19:29 Uhr von Unicum (Diskussion | Beiträge)
- Bericht Hagen (Extrawurst) -
Hier habe ich eine kleine Ergänzung zur Montage einer Progressiven Federung incl. Simmerringe und Gleitbuchsenwechsel bei einer 3VD.
Bis zum Punkt 2.2 könnt ihr sinngemäß zügig durcharbeiten!
Wilbers Racing Suspension (Progressive Gabelfedern) für die TDM 900
Die Bremsleitungshalterung braucht ihr dabei nicht zu demontieren; ich rate euch, dafür die Scheinwerfereinheit abzubauen. Das sind nur drei Schrauben + Steckkontakte der Glühbirnen, ihr könnt aber wesentlich besser die Brücken erreichen.
Das Ganze sieht dann so aus:
Ihr haltet jetzt zwei einzelne Federbeine in der Hand, öffnet die kleine Ablassschraube, setzt sie in einen Eimer und pumpt das Öl heraus.
Meines sah übrigens aus wie Graphitpaste.
Ihr könnt jetzt schon mal anfangen, Kompressor und Schlagschrauber mit
einer 8mm Imbus-Nuß klar zu machen, denn ohne kommt ihr vermutlich nicht
weiter.
Die Federbeine solange im Eimer stehen lassen. Bis ihr euch alles zusammen geliehen habt, können die nämlich noch nachlaufen.
Mit dem Schlagschrauber wird die Schraube in der Steckachse von unten gelöst. Mit etwas Glück bekommt ihr sie auch anders los, aber dass wäre Zufall.
Ich habe es erst bei schon geöffnetem Federbein versucht, aber ohne den nötigen Gegendruck funktionierte es nur bei einem Bein.
Jetzt wird das Federbein geöffnet. Es steht unter Druck, deswegen habt ihr die Vorspannung vorher gelöst. Keine Panik, es fliegt euch nicht um die Ohren – man kann es mit einer Hand locker halten.
Ist die Verschraubung geöffnet, könnt ihr das Standrohr nach unten schieben und die Feder mitsamt Innenleben herausziehen.
Jetzt die kleine Schraube kontern und am Druckstufenversteller drehend den gesamten Einstellkopf von der Federstange trennen.
Jetzt kann auch die Feder abgezogen werden.
Besorgt euch einen langen Straps, mit dem ihr die Federstange fixieren
könnt und zwar unter der kleinen Mutter. Dadurch kann die Stange später
nicht im Rohr versinken.
Alles ablegen und reinigen bzw. spülen, den Einstellkopf bei Bedarf gängig machen!
Wollt ihr nur Öl und Federn wechseln jetzt aufhören!!
Sind eure Simmeringe auch hinüber, geht es jetzt erst richtig los!
Standrohr an den Bremsenbefestigungspunkten in einen Schraubstock einspannen, Staubkappe und Sicherungsring demontieren und ruckartig am Tauchrohr ziehen. Kräftiger...., doller....., noch mehr....., macht nix, ...wenn das knallt !!! Plötzlich habt ihr das Tauchrohr in der Hand, der Simmering und Stützring sind mit herausgezogen und die Gleitbuchsen sind im Ar....! Macht nix! Kommt neu!
So sieht das dann aus. Oben liegt zum Vergleich die neue, progressive
Gabelfeder.
Nun geh es ans Heilemachen:
* Neue Gleitbuchse unten auf das Tauchrohr bauen * Obere neue Gleitbuchse von oben auf das Tauchrohr ziehen * dann den Stützring
Das Tauchrohr in das Standrohr stecken, wenn die obere Buchse nicht von selbst reinfällt, etwas nachhelfen
Simmering einschlagen; so hab ich es zuerst versucht, war mir aber dann doch zu gefährlich.
Ich hab mir dann ein Plastikrohr besorgt, das länger ist als das Standrohr. Wenn es die richtigen Maße hat, kann nix mehr passieren. Nun das gesamte Innenleben mit provisorisch montiertem Kopf einführen, verschrauben und mit dem Schlagschrauber die Imbusschraube festziehen (Kupferring und Locktite neu) Das Federbein wird nun senkrecht in den Schraubstock gespannt- falls noch nicht geschehen- Straps befestigen, Kopf wieder abbauen, Feder rausziehen. Die Federstange versinkt jetzt im Rohr. Nach Verschließen der Ablassschraube Öl einfüllen, bei mir waren es 400ml je Bein. Einige mal pumpen, um die Luft loszuwerden. Das Tauchrohr einschieben und das lichte Maß zwischen Öl und oberem Rand messen. Soll =150 mm Nun den Kopf montieren und kontern, anschließend Straps wieder entfernen.
Der Kopf kann jetzt mit dem Tauchrohr von Hand verschraubt und die gesamten Federbeine wieder ans Moped gebaut werden.
für die Pfuscher unter euch: Gabelfedern und Öl kann auch in eingebauten Zustand gewechselt werden!
- Obere Brückenschrauben lösen
- Druckstufe ganz aufdrehen
- Ablassschraube öffnen, Eimer drunter stellen, pumpen
- Moped aufhängen
- Einstellkopf lösen
- Das Innenleben soweit , wie es geht, herausziehen
- Straps befestigen
- Feder ziehen
- Ablaß zu und Öl auffüllen
- Neue Feder rein, Kopf montieren und Straps ab
- Einstellkopf festschrauben, Brücke fest
- Feddich
Aber: es wird garantiert jede Menge altes Öl und Abrieb im Standrohr zurückbleiben.
- (1) Putzlappen für Öl, Schweiss und Blut
- (2) 24er zum Lösen des Verschlusses oder Einstellkopf
- (3) 2 lange Strapse ( auch Kabelbinder genannt)
- (4) Holzklotz zum Simmering eintreiben
- (5) Kriechöl zum Lösen z.b. Zugstufenschraube und einölen der neuen Simmeringe/Gleitbuchsen
- (6) Reiniger für Standrohre, bevor die neuen Teile montiert werden
- (7) dickwandiges Plastikrohr zum endgültigen Einschlagen der Simmeringe/Gleitbuchsen. Meißel ( nicht so prickelnd, lieber Dorn – hab
ich aber grad nicht gefunden) für Simmeringe und zwar gaaaaaanz vorsichtig!!
- (9) Verlängerung mit 6er Imbusnuß für obere Brücke
- (10) Drehmomentschlüssel für Endmontage
- (11) Lange Eisenstange mit Putzlappen zum Auswischen des Standrohres von innen
- (12) Knarre
- (13) Schlagschrauber ( ein kleinerer tut es auch )
- (14) lange 8er Imbusnuß zum Lösen der Problemschraube unten im Tauchrohr
- (15) Gummihammer und Fließ zum Glätten des Standrohres
- (16) Akkuschrauber mit Aufnahme für alle Nüsse ( geht echt schneller)
- (17) Div. Schlüssel, Nüsse und Schraubenzieher
Außerdem:
Neue Gleitbuchsen Neue Simmeringe 1 Liter warmes Gabelöl (das fließt und entlüftet dann besser) neue Federn neue Kupferringe für die „Problemschraube“ Locktite neuer O-Ring für Einstellkopf wenn nicht schon vorhanden: Protektoren oder Windabweiser für die Tauchrohre gegen Verschmutzung der Standrohre
Arbeitszeit: bei –3 Grad etwa 4 Stunden
Kosten: etwa 95 Euro je nach ProgFedertyp
Wie immer, alles ohne Gewähr! Viel Spaß Hagen